Trauer um Egidius Braun

Die Deutsche Fußballfamilie trauert um Dr. h.c. Egidius Braun.

© DFB-Stiftung Egidius Braun

Der 97-jährige ist heute Nacht in seiner Heimatstadt Aachen verstorben. Braun war von Oktober 1992 bis April 2001 DFB-Präsident und zuvor seit 1977 Schatzmeister des Verbandes. Nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus dem Präsidentenamt wurde Braun zum DFB-Ehrenpräsidenten ernannt. Zudem wurde ihm zu Ehren im Juli 2001 die DFB-Stiftung Egidius Braun errichtet. Egidius Braun war bis zu seinem Tod Vorsitzender des Stiftungsvorstandes.

Ein besonderer Schwerpunkt seiner rund neunjährigen Amtszeit lag auf dem sozialen und gesellschaftlichen Engagement. Bereits im Sommer 1986 setzte sich Braun für die Gründung der bis heute existierenden Mexico-Hilfe ein. Mit verschiedenen Initiativen, wie beispielsweise „Mein Freund ist Ausländer“ und „Keine Macht den Drogen“, setzte er weitsichtige und wichtige gesellschaftspolitische Akzente und initiierte die Aufnahme des sozialen Engagements als dritte Säule in die DFB-Satzung. Braun begründete die Zusammenarbeit mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und setzte sich für die regelmäßige Durchführung des Benefiz-Länderspiels ein.

Neben seinen Funktionen im DFB war Egidius Braun auch auf internationaler Ebene tätig. So war er unter anderem zwölf Jahre Mitglied im Exekutivkomitee der UEFA sowie von 1992 bis 2000 UEFA-Vizepräsident. Von 1996 bis zum Jahr 2000 verantwortete Egidius Braun als Schatzmeister die Finanzen der europäischen Fußballunion, die ihn nach seinem Ausscheiden zum Ehrenmitglied ernannte.

Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen

In Anerkennung seiner Verdienste um den Fußballsport wurde Egidius Braun mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt. Er war unter anderem Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalens, des Großoffizierskreuzes des Luxemburgischen Verdienstordens, des Goldenen Ehrenrings der Stadt Aachen sowie des FIFA-Verdienstordens „Order of Merit“, der höchsten von der FIFA verliehenen Auszeichnung. Im Februar 2012 erhielt Egidius Braun den Orden vom Aztekischen Adler, den höchsten an Ausländer verliehenen Verdienstorden Mexikos. Seine Heimatstadt Stolberg ehrte ihn im Sommer 2015 mit der „Egidius-Braun-Straße“ in Breinig, wenige Meter vom Sportgelände des SV Breinig entfernt. Die nationale Sportakademie in Sofia (Bulgarien) verlieh Egidius Braun im April 1997 die Ehrendoktorwürde. Der Fußball-Verband Mittelrhein vergibt ihm zu Ehren regelmäßig den Egidius-Braun-Preis.

Zu Ehren von Dr. h.c. Egidius Braun erhielt die Sportschule in Leipzig anlässlich des Festaktes zum 25-jährigen Bestehen am 21. September 2001 den Zusatz "Egidius Braun".

SFV-Präsident Hermann Winkler: "Heute ist ein trauriger Tag für die gesamte Deutsche Fußballfamilie. Wir haben einen Menschen verloren, der schon früh die gesellschaftliche Kraft des Fußballs erkannte und soziale Aufgaben als eine zentrale Säule im DFB etablierte."

Gemeinsam mit dem DFB die herzliche Bitte an unsere Vereine, am kommenden Wochenende, bei allen Spielen in den Herren- und Frauenligen dem verstorbenen DFB-Ehrenpräsidenten mit einer Schweigeminute oder einem "Ehrenapplaus" zu gedenken.

Von SID/SFV