Mit einer feierlichen Gala wurden am Montagabend in Berlin die Sepp-Herberger-Awards verliehen. Ausgezeichnet wurden herausragende ehrenamtliche Aktivitäten aus dem Handicap-Fußball, der Resozialisierung von Strafgefangenen, in der Kooperation zwischen Schulen & Vereinen und seit 2016 auch in der Kategorie "Fußball Digital". Zu Gast in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom waren prominente Persönlichkeiten aus Fußball, Politik und Gesellschaft, natürlich auch SFV-Präsident Hermann Winkler.
Der SV Ludwigsdorf 48 aus der Oberlausitz, der mit knapp 150 Mitgliedern vermutlich der kleinste Verein unter den Bewerbern war, räumte in der Kategorie "Fußball digital" den 2. Platz ab. Wofür genau die Sachsen ausgezeichnet wurden, kann jeder auf der Website des Vereins im Detail nachlesen. Die kreativen Köpfe haben jedenfalls ein ganzes Paket an digitalen Maßnahmen umgesetzt, die mittlerweile Früchte tragen und dem Verein auch einen Mitgliederzuwachs bescheren. Wir haben mit den Preisträgern gesprochen, die sich immer noch riesig freuen.
Lars Haupt, seines Zeichens Schriftführer und erweiteres Mitglied des Vorstandes, digitaler Berater und Nachwuchstrainer der F-Jugend bei Ludwigsdorf war am Montag bei der Verleihung in Berlin vor Ort. Während unseres Telefonats gestern war die Freude und Begeisterung über die Veranstaltung immer noch zu spüren: "Uns als Verein und natürlich auch mich persönlich erfüllt es immer noch mit großer Freude, dass wir für unser Projekt von der Sepp-Herberger-Stfitung ausgezeichnet wurden! Es war ein wirklich gelungener Abend, die ganze Veranstaltung, muss man wirklich sagen, war auf allerhöchstem Niveau. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir nur Zweiter geworden sind. Alle Platzierten wurden toll abgeholt, wir waren begeistert."
SFV: Der SV Ludwigsdorf 48 wurde in der Kategorie Fußball digital geehrt. Was steckt dahinter?
Lars: "Fußball digital heißt eben nicht nur zocken. Es ist die Kunst, die digitale Welt zu nutzen, um die Kinder auf den Platz zu bringen. Das Potenzial, was die Technik und die digitale Welt heutzutage birgt, kann man nutzen, um die Kinder wieder nach draußen zu ziehen - und das natürlich so früh wie möglich. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir alles geben und unser Projekt weiterentwickeln."
SFV: Die Auszeichnung und das Preisgeld für den 2. Platz bei den Sepp-Herberger-Awards geben dafür sicherlich noch einmal einen großen Motivationsschub?
Lars: "Das auf jeden Fall! 6000 Euro Preisgeld - das ist wirklich eine stolze Summe! Damit kann man richig was anfangen. Klar, ein wenig fließt sicherlich ins digitale wieder zurück, weil wir in diesem Thema noch einige Pläne haben. Vor allem aber wollen wir das Geld nutzen, um unsere Jugendarbeit voranzubringen. Wir sind am Montag wirklich als Underdog angetreten. Als kleiner Verein haben wir uns dennoch mit unserer Idee behauptet. Genau das wollten wir zeigen. Auch als kleiner Verein kann man durch die digitale Welt und deren Möglichkeiten großes erreichen und das in relativ kurzer Zeit."
SFV: Dann können auch andere kleine Vereine von euren Ideen profitieren?
Lars: "Das wäre auf jeden Fall wünschenswert. Wir konnten an dem Abend in Berlin viele Kontakte knüpfen und netzwerken und unsere Ideen in die Breite tragen. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und wie sich das Thema entwickelt. Wir sind auch sachsenweit immer für einen Austausch zu haben, sollte unser digitaler Ansatz andere Vereine interessieren. Vielleicht lässt sich beispielsweise eine Videokonferenz auf die Beine stellen, in der wir unsere digitalen Ideen und Lösungen kurz erläutern. Es gibt da bereits so einige Gedanken, mal schauen, was sich ergibt. Wir geben auf jeden Fall Vollgas!"
