Polytan LigaTurf Cross GTzero für den SV Schleußig 1990
Ausflugsboote treiben gemächlich über die Weiße Elster, zahlreiche Picknick- und Grillplätze laden zu Verweilen und Entspannen ein. Kopfsteinpflaster bestimmt das Straßenbild ebenso wie die sanierten Altbauten aus der Gründerzeit. Aparte Cafés, originelle Geschäfte und nachhaltig betriebene Supermärkte sprechen vor allem junge Familien an. Die Nähe zu Naherholungsgebieten wie dem Clara-Zetkin-Park, dem Leipziger Auwald oder dem Cospudener See sowie zur Innenstadt macht Schleußig zu einer überaus attraktiven Wohngegend.
Dem SV Schleußig 1990 bietet das Vereinsgelände an der Nonnenwiese hervorragende Trainings- und Wettkampfbedingung. Der Verein, dessen Ursprünge auf den BC Union Leipzig 1908 zurückgehen, ist innerhalb der vergangen zehn Jahre rasant gewachsen. Vor dem Umbau trainierten auf zwei Naturrasen-Plätzen über 300 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer – davon allein 200 im Nachwuchsbereich. Und der brauchte endlich mehr Spiel- und Trainingsplätze, und zwar ganzjährig. Als die entsprechenden Fördermittelbescheide von Kommune und Land bewilligt waren, konnte einer der beiden Plätze zu einem Kunstrasenplatz umgebaut werden.
Die Stadt förderte das laut eigener Auffassung dringend notwendige Projekt mit mehr als 300.000 Euro. Ausschlaggebend dafür war zum einen die hervorragende Nachwuchsarbeit des Vereins, zum anderen die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien, die der Verein mit Zertifikaten nachzuweisen hatte. Denn für die umweltsensible Lage des Sportplatzes mitten im Clara-Zetkin-Park galten besondere Bestimmungen und Vorschriften. Quasi als Gegenleistung musste der SV Schleußig 1990 nach den örtlichen Fachförderrichtlinien lediglich zehn Prozent Eigenanteil für das Projekt leisten – anstelle von vormals zwanzig. Die knapp 80.000 Euro stammen von Sponsoren und der International School, die die Anlage ebenfalls nutzt.
Die Verantwortlichen entschieden sich aus ökologischen Gründen für den Kunstrasenbelag LigaTurf Cross GTzero des Sportbodenspezialisten Polytan aus Burgheim, dem weltweit ersten CO2-neutralen Fußballrasen für den Spitzen- und Breitensport. Ohne Zugeständnisse an Haltbarkeit und Gebrauchseigenschaften zu machen, vereint dieser Kunstrasenbelag Umweltverträglichkeit mit Nachhaltigkeit. Und er entspricht den Anforderungen an die Klimaverträglichkeit ebenso wie den hohen Ansprüchen der Spieler. Ein weiteres Plus neben dem naturrasenähnlichen Erscheinungsbild, der perfekten Spieleigenschaften und einer vereinfachten Pflege: Das nur mit dem mineralischen Füllstoff Sand verfüllte Rasensystem kommt gänzlich ohne Gummigranulat aus.
Polytan PolyBase GT als elastifizierende Schicht unter dem eigentlichen Kunstrasen ist ein weiterer ökologischer Pluspunkt. Denn diese neueste Green Technology-Entwicklung von Polytan kombiniert die bewährten Vorteile der in-situ gefertigten Schicht mit einem Recyclingprodukt samt einer neuen wegweisenden Technologie zur Nutzbarmachung von Kohlendioxid. Dank cardyon® des deutschen Polymerherstellers Covestro ist es erstmals gelungen, CO2 als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffen zu nutzen und so fossile Ressourcen wie Erdöl zu schonen. In PolyBase GT kommt cardyon®, das aus bis zu 20 % natürlichem Kohlendioxid besteht, zur dauerelastischen Verbindung der Gummigranulate zum Einsatz. Die Verwendung dieses post-consumer Recyclingmaterials (ELT) trägt zusätzlich zu einer verbesserten Ökobilanz „auf der Nonne“ bei.
Nachdem im Juni 2020 der positive Fördermittelbescheid für den Bau des Kunstrasenplatzes vorlag, konnte der SV Schleußig 1990 nach Jahren der Planung durch das Büro Seelemann Landschaftsarchitekten aus Markkleeberg endlich mit der Realisierung beginnen. Das Projekt wurde durch die SK Sport- & Freianlagenbau GmbH aus Hermsdorf realisiert. Im Sommer 2021 war es endlich soweit: Der neue Kunstrasenplatz wurde für den Spielbetrieb freigegeben. Die Installation dieses ökologischen Kunstrasenfelds gilt dem Verein als Meilenstein in seiner langfristig angelegten Entwicklung. Zugleich ist es ein Leuchtturmprojekt, das weit über diesen idyllischen Stadtteil hinaus strahlt – schon um möglichst viele ökologisch orientierte Nachahmer zu finden.