Vor gut einem Jahr begann das Bewerbungsverfahren für die 24 freien Plätze beim DFB-Leadership-Programm für Frauen im Fußball, das Anfang Oktober mit einer Abschlussveranstaltung in Frankfurt am Main endete. Insgesamt sieben Bewerbungen gingen beim Sächsischen Fußball-Verband ein und die von Ulrike Schlupp machte letztlich das Rennen. Von DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg und DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge erhielten die Teilnehmer jetzt ihre Zertifikate. Grund genug für uns, Ulrike herzlich zu gratulieren und ihr ein paar Fragen zu dem DFB-Programm zu stellen.
Du hast jetzt erfolgreich das DFB-Leadership-Programm „Frauen in Verbandsgremien“ absolviert. Wie müssen wir uns so ein Projekt vorstellen und worauf zielt es ab?
Das Leadership-Programm setzte sich aus zwei verschiedenen Teilen zusammen. Zum einen das Mentoring-Programm, bei dem jeder Teilnehmer einen Mentor zugeteilt bekam, und zum anderen die drei Seminare in der DFB-Zentrale in Frankfurt, die von der DOSB-Führungsakademie durchgeführt wurden. Die Mentoren standen uns über die gesamte Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Wir konnten uns mit unseren Fragen und Problemen an sie wenden. Mein Mentor war Abdelkader Boulghalegh, der Integrationsbeauftragte des Hessischen Fußball-Verbandes. Aufgrund der Entfernung lief der Kontakt vor allem telefonisch. Der zweite Teil des Programms waren die drei Seminare zu den Themen Kommunikationsmanagement, Führung und Selbstmanagement und Veränderungsmanagement. Aus diesen Seminaren haben wir uns sehr viel mitgenommen. Besonders was den Stellenwert der internen Kommunikation betrifft. Viele Fehler in Unternehmen und Verbänden entstehen durch falsche bzw. missverständliche Kommunikation von der Führungsperson. Das Ziel des DFB-Leadership-Programms ist die Integration von Frauen in Verbandsgremien. Sowohl auf DFB- als auch auf Landesverbandsebene. Frauenpower – lautet das Stichwort.
Gab es denn in diese Richtung schon Gespräche mit Dir? Immerhin bist Du aufgrund Deiner Aufgabe beim FC International Leipzig schon fest mit dem sächsischen Fußball verbunden.
Es gab bereits ein Gespräch mit dem SFV-Geschäftsführer Frank Pohl, bei dem wir erste Ideen gesammelt haben. Ein endgültiges Gespräch steht aber noch aus. Ich bin als Geschäftsführerin natürlich zeitlich fest eingebunden, kann mir aber durchaus vorstellen, an gewissen Stellen zu unterstützen. Ich biete meine Hilfe also gern an. Schließlich sind die Aufgaben eines Verbandes so vielschichtig, dass ich sicher auch mein Know-how gewinnbringend einsetzen kann. Eine Aufgabe, bei der meine Person an jedem Wochenende gefragt ist, ist für mich aber schwer zu realisieren.
Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
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