In der Regel ist ein Einsatz als Schiedsrichter bei einem Länderspiel ein Privileg. Besonders wenn es um Spiele der A-Nationalmannschaft geht. Viele Jahre der Beobachtung müssen die Referees überstehen und am Ende auch noch das nötige Glück haben. Christian Gundler hat eine etwas andere Laufbahn eingeschlagen und steht bereits jetzt schon kurz vor seinem ersten Länderspiel. Zwar pfeift Gundler auch in der Oberliga, doch seine Leidenschaft ist Futsal. Am Dienstag wird er vom DFB als Dritter Offizieller beim Futsal-Länderspiel zwischen Deutschland und Tschechien eingesetzt.
Wie bist Du zum Futsal gekommen bzw. warum hast Du Dich für diesen speziellen Lehrgang entschieden?
Mittlerweile pfeife ich seit sieben Jahren Futsal-Spiele. Die ersten Erfahrungen sammelte ich bei Turnieren im Kreis. Damals wurde das Futsal-Reglement mehr oder weniger umgesetzt und ich war sofort angetan. Ich habe dann einfach einen Futsal-Lehrgang absolviert und seitdem bin ich im Einsatz. Bereits nach einem Jahr habe ich schon die Endrunde um die SFV-Futsal-Landesmeisterschaft der Herren gepfiffen. Ich bin also ziemlich schnell aufgestiegen und auch bei der NOFV-Futsal-Liga seit dem Start vor fünf Jahren dabei. So habe ich beständig Erfahrungen gesammelt und konnte mich weiterentwickeln. Insgesamt haben die Spiele deutlich an Qualität gewonnen. Auf Empfehlung des NOFV habe ich es vor zwei Jahren dann auf die DFB-Liste geschafft. Mein erster Einsatz war der DFB-Länderpokal in Duisburg - eine tolle Erfahrung.
Am Dienstag gehörst Du das erste Mal zu einem Gespann für ein Länderspiel. Was sind Deine Aufgaben als Dritter Offizieller?
Im Grunde ist es mit dem Vierten Offiziellen beim Feldfußball vergleichbar. Ich muss alles erfassen, was während des Spiels passiert. Dazu gehören Tore, Foulspiele und Karten. Auch die korrekte Ausführung von Spielerwechseln fällt in meinen Aufgabenbereich. Ich muss also die Wechselzonen überwachen. Außerdem muss ich meine Kollegen informieren, sobald eine Mannschaft ein Time-out nehmen will oder ein Team das fünfte Foul begangen hat. Nicht zuletzt muss ich das Spielgeschehen beobachten und stehe meinen Kollegen bei schwierigen Entscheidungen zur Seite.
Die BallsportARENA ist am Dienstag restlos ausverkauft. Bist Du schon aufgeregt und ist es die größte Kulisse für Dich?
In der Halle ist es bisher die größte Kulisse. Draußen habe ich schon vor mehr Zuschauern gepfiffen. Mit der BallsportARENA haben wir eine richtig tolle Halle. Dass die ausverkauft ist, habe ich persönlich nicht erwartet. Das macht mich natürlich auch stolz und es ist eine tolle Werbung für den Sächsischen Fußball-Verband.
Wie geht es weiter für Dich? Welche Ziele hast Du als Futsal-Schiedsrichter?
Jeder Schiedsrichter möchte natürlich so hoch wie möglich pfeifen. Trotzdem hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich es mal auf eine DFB-Schiedsrichterliste schaffe. Das ist schon ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Und alles Weitere habe ich ja nicht selbst in der Hand. Für internationale Einsätze müssten z.B. FIFA-Plätze frei werden. Deutschland hat da im Moment vier und ausgetauscht wird eben nicht so einfach jedes Jahr. Das ist dann schon eine Nominierung die über viele Jahr erfolgt.
Der SFV wünscht Christian weiterhin viel Erfolg und bedankt sich für das Gespräch!
Am Dienstag um 18:30 Uhr erfolgt der Anpfiff zum zweiten Länderspiel zwischen Deutschland und Tschechien. Im ersten Vergleich unterlag das DFB-Team von Trainer Marcel Loosveld in Pilsen vor 450 Zuschauern deutlich mit 2:13 >Zum Bericht<
Der MDR überträgt das Länderspiel am Dienstag ab 18:30 Uhr im Livestream.
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