Der Chemnitzer FC hat zum 10. Mal den Sachsenpokal gewonnen. Am Finaltag der Amateure setzte sich der Regionalligameister verdient mit 2:0 gegen den Drittligisten FSV Zwickau durch. Damit stehen die Zwickauer auch nach dem 5. Endspiel-Anlauf mit leeren Händen da und der CFC zieht in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ein.
Die Stimmung im Stadion - An der Gellertstraße unter den 11.638 Zuschauern war mitreißend und das Spiel bot dafür auch allen Anlass. Beide Mannschaften agierten zunächst vorsichtig und waren um Fehlervermeidung bemüht, ließen in den intensiven Zweikämpfen aber erkennen, dass es um viel geht. Besondere Torgefahr strahlte aber weder der CFC noch der FSV aus. In der Schlussphase der 1. Hälfte bekamen die Hausherren das Spiel aber immer besser in den Griff und erspielten sich die ersten Chancen. Tobias Müller - dessen Einsatz in der Pressekonferenz noch als "fraglich" bezeichnet wurde und der letztlich zum Pokalheld wurde - scheiterte nach 42. Minuten aus 11 Metern an Brinkies. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang den Gästen dann aber doch noch die verdiente Führung. Karsanidis setzte gedankenschnell den startenden Müller in Szene, der die Kugel diesmal am FSV-Keeper vorbeischob.
Die Intensität ließ auch in der 2. Hälfte nicht nach, den Westsachsen fiel aber nichts ein. Zu selten entwickelte die Mannschaft von Joe Enochs spielerische Lösungen gegen die kompakt agierenden Chemnitzer. Immerhin brachte die Einwechslung von Könnecke etwas Schwung in die Rot-Weiße Offensive. Das eröffnete den Gastgebern allerdings Raum zum Kontern und Garcia hätte nach 72. Minuten auf 2:0 stellen können. Aber wieder war Brinkies zu Stelle und hielt seine Jungs im Spiel. Bis auf ein, zwei Distanzversuchen brachte der FSV das Tor von Jakubov jedoch nicht in große Gefahr. Fünf Minuten vor dem Ende begruben die Chemnitzer dann ihren Pokalhelden Tobias Müller unter sich. Der 25-Jährige zog aus guten 20 Metern ab und der abgefälschte Schuss schlug zur umjubelten Entscheidung ein. Damit sichert sich der Chemnitzer FC zum 10. Mal den Landespokal.
VORBERICHT
Die Begegnung zwischen dem CFC und dem FSV gehört sicher zu den Höhepunkten der 21 Landespokalfinale, die im Rahmen des Finaltags der Amateure ausgetragen werden. Es ist ein echtes Traditionsduell und das Stadion – An der Gellertstraße wird vermutlich restlos ausverkauft sein. Die Begegnung gab es bereits über 60 Mal, wobei die Bilanz für den CFC etwas besser ausfällt als für die Zwickauer (26 - 21 - 18). Es ist auch eine Neuauflage des Endspiels von 2015. Damals war die Ausgangslage genau umgekehrt. Der CFC gewann als Drittligist gegen den FSV als Regionalligist mit 2:0 und stand damit zum 8. Mal auf dem Siegertreppchen. Die Himmelblauen sind mit insgesamt 9 Pokalsiegen der unangefochtene Rekordsieger dieses Wettbewerbs. Die Zwickauer hingegen warten seit der Einführung des Sachsenpokals in der Saison 1990/1991 auf ihren ersten Titel, sind bereits 4 Mal im Endspiel gescheitert, haben mit Joe Enochs aber einen Trainer auf der Bank, der mit dem VfL Osnabrück schon Landespokale gewonnen hat.
DAS SAGEN DIE TRAINER:
Dass ein Pokalsieg nicht nur einen sportlichen sondern auch einen erheblichen wirtschaftlichen Anreiz für beide Vereine mit sich bringt, ist beiden Trainern bewusst.
Joe Enochs: "Wir wissen, dass wir dem Verein helfen können. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt, wollen jetzt den letzten Schritt machen. Wir freuen uns und wollen dem Druck standhalten."
David Bergner: "Wir haben unser Ziel erreicht, wir sind Meister geworden.und nehmen dieses Spiel als Bonusspiel. Am Samstag wird hier jeder alles geben und allen ist die Bedeutung dieses Spiels bewusst. Wir sind heiß auf dieses Spiel in einem fast ausverkauften Stadion."
Am Samstag überträgt die ARD ab 14:15 Uhr das Spiel live im TV.
+++ CFC - FSV im LIVESTREAM +++
E-JUNIOREN EINLAGENSPIEL
Um 12:30 Uhr spielen die E-Junioren vom Chemnitzer FC und FSV Zwickau schonmal das Finale der Großen nach. Das Stadion öffnet um 12:15 Uhr.