Bury schießt Chemie zum Pokalerfolg

Nach 22 Minuten erzielte Alexander Bury das goldene Tor zum Pokaltriumph für die BSG Chemie Leipzig. Der FC Oberlausitz Neugersdorf verliert bereits sein zweites Finale.

Die BSG Chemie Leipzig gewinnt den Wernesgrüner Sachsenpokal und steht damit in der ersten Runde des DFB-Pokals. Foto: Picture Point Kerstin Dölitzsch

Die Anfangsphase im Alfred-Kunze-Sportpark gehörte - vor den Augen von DFB-Präsident Grindel - den Gastgebern der BSG Chemie Leipzig. Torgefahr strahlten die Leutzscher aber nicht wirklich aus und auch der FCO kam nicht in die gefährliche Zone. Nach 22 Minuten nahm sich dann aber Alexander Bury ein Herz, kam über die linke Seite und vollendete mit einem herrlichen Schlenzer zum 1:0 für die Hausherren.

In der zweiten Hälfte riskierten die Oberlausitzer deutlich mehr und drückten die Leutzscher in die eigene Hälfte. Josef Marek hatte gute Möglichkeiten zum Ausgleich, fand aber in BSG-Keeper Latendresse-Lavesque seinen Meister. Die Leipziger brachten die knappe Führung über die Zeit und nach dem Abpfiff des guten Schiedsrichters Marek Nixdorf war der Jubel grenzenlos.


Dass der Stachel nach dem Abstieg bei der BSG Chemie Leipzig noch tief sitzt, war Trainer Demuth bei der Pressekonferenz noch deutlich ins Gesicht geschrieben. Nach einer schweren Woche liegt der Fokus aber voll auf Montag: "Wir mussten in der letzten Woche noch viele Tränen trocknen. So eine Situation musst du erstmal verarbeiten. Seit Mitte der Woche sind wir aber voll auf das Endspiel am Montag fokussiert und werden alles versuchen."

Erstmals nimmt der Sächsische Fußball-Verband am "Finaltag der Amateure" teil, den die ARD ab 12:15 Uhr mit drei verschiedenen Anstoßzeiten und allen 21 Landespokal-Endspielen live im "ERSTEN" überträgt. Der Alfred-Kunze-Sportpark dient dabei als Anchor-Stadion, in das die Regie für die Konferenz-Moderation immer wieder schaltet. Im letzten Jahr hingen durchschnittlich etwa 2,4 Mio. Zuschauer vor dem Fernsehschirm. SFV-Präsident Hermann Winkler: "Der Finaltag der Amateure ist auch für uns etwas Neues. Ich wünsche mir ein spannendes Endspiel und hoffe, dass wir ein positives Bild vom sächsischen Fußball senden."

Auch für Manfred Weidner und den FC Oberlausitz Neugersdorf ist das Endspiel etwas ganz Besonderes. Der 56-Jährige sieht die Favoritenrolle zwar bei der BSG Chemie, erwartet aber ein Spiel auf Augenhöhe: "Meine Spieler haben eine intensive letzte Woche hinter sich. Drei Spiele in sieben Tagen haben ihre Spuren hinterlassen. Aber wir sind voll konzentriert und haben in den letzten Jahren im Pokal des Öfteren für Furore gesorgt. Im Endspiel 2013/2014 hatten wir Chemnitz am Rande einer Niederlage und erst in der Verlängerung verloren. Aufgrund des Heimrechts sehe ich einen kleinen Vorteil bei den Leipzigern. Die letzten Spiele gegeneinander haben aber gezeigt, dass sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegnen. Ich erwarte ein spannendes Spiel."

Dietmar Demuth formulierte das Ziel schon etwas deutlicher: "Wir wollen das Ding in der regulären Spielzeit ziehen. Wir brauchen jetzt auch nicht die alten Spiele gegen Auerbach, Bautzen oder Zwickau vorkramen. Das zählt alles nicht mehr. Bei so einem Endspiel spielen die Nerven und ganz andere Faktoren eine Rolle. Ich hoffe, dass meine Spieler realisieren, was das für eine Riesenchance ist. Um Pokalsieger in Sachsen zu werden, müssen ein paar richtig dicke Bretter gebohrt werden. Das macht man hier nicht einfach so. Wenn man so ein Ding gewinnt, steht das in der Vita jedes einzelnen Spielers. Da kann man stolz sein. In diesem Jahr haben wir die große Chance. Die Hütte wird voll sein und ich glaube jeder weiß, wenn in Leutzsch 4.999 Zuschauer drin sind, was das für eine Stimmung werden kann. Ganz Deutschland guckt auf Leutzsch. Wir freuen uns. Wir versuchen alles."

[arab]

Von Wernesgrüner Sachsenpokal