Die F-Junioren plünderten ihre Mannschaftskasse, zahlreiche Handwerker der Umgebung boten kostenlose Aufbauhilfe an und sogar ein zehnjähriger Gegenspieler spendete sein Taschengeld. Die Fußballer der SG Leipziger Verkehrsbetriebe erlebten nach der tragischen Brandkatastrophe Ende vergangenen Jahres eine unglaubliche Welle der Solidarität. „Oftmals sind es die ganz kleinen Gesten, die große Wirkung zeigen. Es ist toll, dass so viele Vereine, Unternehmen und Privatpersonen der Region den Klub in dieser schweren Zeit unterstützen. Das zeigt wieder einmal, wie eng die Fußballfamilie zusammenrückt, wenn Hilfe notwendig ist. Dem wollen wir als übergeordneter Verband nicht nachstehen“, erklärte SFV-Präsident Hermann Winkler und ließ Taten sprechen.
10.000 Euro sammelte Winkler beim Deutschen Fußball-Bund und Sächsischen Fußball-Verband für das Überleben der Fußballabteilung, die er im Rahmen des SFV-Vereinsdialoges an Abteilungsleiter Steve Büchner überreichte. „Innerhalb weniger Minuten war die Arbeit vieler Jahre in Rauch aufgegangen. Unverschuldet und trotz allen Engagements stand der Verein vor den Trümmern seiner Existenz. Es war sofort klar, dass wir den ehrenamtlichen Verantwortlichen und allen Mitgliedern unter die Arme greifen müssen. Ich bin sehr froh, dass auch der DFB schnell und unkompliziert Hilfe zugesichert hat, sodass wir heute mit einer beträchtlichen Summe hoffentlich das eine oder andere finanzielle Problem schon aus der Welt schaffen können“, zeigte sich Winkler zuversichtlich. Steve Büchner, Abteilungsleiter Fußball, dankte mehrfach für die Unterstützung: "Die Spenden-Mitteilung des DFB und SFV hat uns sehr überrascht, wir sind überaus dankbar und bewegt."
Hilfe ist auch dringend notwendig. Verein und Feuerwehr waren machtlos, als im Dezember 2016 auf dem Vereinsgelände der SG Leipziger Verkehrsbetriebe ein Feuer wütete. Nachdem das Sozialgebäude völlig ausbrannte und die Flammen nahezu alles mit sich rissen, startet der Klub einen Spendenaufruf, um Spielbetrieb und Vereinsleben weiterhin aufrechterhalten zu können. Viele tausend Euro sind inzwischen zusammengekommen und lassen die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft blicken.
Verband im direkten Austausch mit den Vereinen
Doch es sind nicht nur finanzielle Probleme, die den Verein belasten. Neben dem schnellen Wiederaufbau der ‚Neuen Linie‘ hat der Klub, wie nahezu jeder Verein, mit der demografischen Entwicklung und gesellschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen. Integration von Flüchtlingen, Gewinnung von Schiedsrichtern, Jugendarbeit und Kampf gegen Diskriminierung fordern ebenso viel Engagement, wie die Instandhaltung der Sportstätten.
All diese Themen wurden beim gestrigen Vereinsdialog an der ‚Neuen Linie‘ aufgegriffen und ausführlich diskutiert. Dafür waren SFV-Präsident Hermann Winkler und Geschäftsführer Frank Pohl persönlich vor Ort und haben den Verantwortlichen um Abteilungsleiter Steve Büchner und Jugendwart Felix Härtel Möglichkeiten aufgezeigt. Bereits zum zweiten Mal war der Verband mit seinem Beratungsangebot ‚Vereinsdialog‘ zu Besuch bei der SG LVB. Aufgrund der aktuellen Situation kam die Verbandsspitze dem Wunsch des Vereins zum erneuten direkten Austausch gern nach. "Schon der Vereinsdialog vor zwei Jahren war durchweg positiv. Man lernt die Verantwortlichen vom vom Kreis- und Landesverband persönlich kennen und die Atmosphäre ist sehr angenehm, ehrlich und gewinnbringend. Auch die Reflektion über Fehler in der Vergangenheit werden offen diskutiert, was wir als sehr positiv empfunden haben“, so Büchner.
Sachsenweit haben schon 34 Vereine das Dialogangebot angenommen und sich ganz offen und unkompliziert mit dem Verband über Herausforderungen, Probleme und Unwegsamkeiten der täglichen Vereinsarbeit ausgetauscht. Dabei zeigen sich die Verbandsvertreter auch immer offen für Anregungen und Verbesserungsvorschläge. Interessierte Vereine können sich jederzeit formlos für einen Vereinsdialog anmelden.